Stiepeler Familien
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit Familienforschung. Zunächst mit meiner eigenen Trebbe-Familie, die aus dem Gebiet Werther um das Jahr 1820 ins Ruhrgebiet kam. Einige meiner Vorfahren väterlicher- wie mütterlicherseits wohnten im "Königreich" Stiepel. Bei Durchsicht der standesamtlichen Bücher in den Stadtarchiven von Hattingen und Bochum sowie der Kirchenbücher der ev.-luth. Kirchengemeinde Stiepel sah ich mehr und mehr die Tiefe der verwandtschaftlichen Bande. Kurz: ohne zu übertreiben kann behauptet werden, jeder Stiepler ist in irgendeiner Weise mit einem anderen Stiepler verwandt. Meine Untersuchungen beginnen etwa um 1800 und enden z.T. 1950. Die Lesbarkeit der Stiepler Kirchenbücher vor 1800 gestaltet sich sehr schwierig. Ein besonders pflichtbewusster Pfarrer in Stiepel war Pfarrer August Sunten, der von etwa 1827 bis gegen Ende 1868 im Amt war. Seine klare deutliche Handschrift, seine Angaben über Alter, Beruf und Stand, Herkunft und Wohnort der Personen haben mich sehr beeindruckt. Ihm gebührt mein besonderer Dank. Seine Ehefrau Henriette Adeline von der Leithen verstarb am 8. Juni 1852 in Uemmingen, Haus Laer. Sie hinterlässt ihren Ehemann und drei minorenne Kinder.
Der direkte Nachfolger von Pfarrer Sunten hatte offenbar grosse Mühe mit der Kirchenbuchführung. Die ersten zwei Jahre verliefen in etwa nach Vorgaben von Pfarrer Sunten, doch danach wurde die Schrift seines Nachfolgers mehr und mehr zum unleserlichen Gekritzel. Besucher im ev. Kirchenarchiv von Bielefeld teilen meine Ansicht. Eine Zumutung für den Leser. Bei den Vornamen wurden, wenn überhaupt, nur die Rufnamen genannt. Meistens waren es nur Abkürzungen. Bei den Taufpaten war es nicht anders. So ist es unmöglich herauszufinden, ob z.B. ein "G. Haarmann" männlichen oder weiblichen Geschlechts war. Schade für die lange Tradition dieser königlichen Kirchgemeinde. Erst ab ca. 1893 wurden die Kirchenbücher besser, ähnlich den Zivilstandsregistern geführt.
Familienforscher sind auf zuverlässige, gleichlautende Einträge angewiesen. Daher sind unbedingt die standesamtlichen Aufzeichnungen zu konsultieren. Auch diese können, wie die Erfahrung zeigt, Unterlassungen oder Fehler beinhalten. Das ist menschlich. Mit Minimalisten unter Pfarrern und Archivaren haben wir Ahnenforscher grosse Mühe. Gestern wie heute. Auch in Stiepel. Napoleon versuchte den Pfarrherren Ordnung beizubringen und hat Zivilstandsbücher eingeführt. Nach Abzug der Franzosen bestand kein Druck mehr. Da es mit Arbeit verbunden war, wurde die Führung der Zivilstandsbücher bis Oktober 1874 eingestellt und danach von den Gemeinden übernommen. Sehr hilfreich für den Familienforscher sind die kostenlosen Seiten der Mormonen. www.familysearch.com und auch die Namensverzeichnisse der Stadt Bochum, welche unter www.bochum.de im Feld suche: Namensverzeichnis abrufbar sind. Richtige Fundgruben. Fragen, kritische Beurteilungen und Anregungen nehme ich gerne entgegen. Schreiben erreichen mich über www.trebbe.ch , Rubrik Kontakt.